Die Soziale Stadt – Ein Förderprogramm für Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf

Seit 1999 gibt es in der Bundesrepublik Deutschland das Förderprogramm Soziale Stadt. Es ist Teil der Städtebauförderung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der Länder. Im Rahmen der Sozialen Stadt wird neben baulichen Maßnahmen vor allem auch die soziale Situation der Gebiete in den Blickpunkt genommen. Städtebauförderung, Bürger*innenbeteiligung, Netzwerkbildung und der nachhaltige Aufbau selbsttragender Strukturen gehen in diesem Förderprogramm eine enge Symbiose ein.

Die Soziale Stadt wurde auf Grundlage der Erkenntnis ins Leben gerufen, dass Stadtentwicklung mehr bedeutet als Häuser, Straßen und Infrastruktur zu bauen bzw. Instand zu setzen. Gerade schwierige Stadtteile und so genannte soziale Brennpunkte vieler Städte benötigen umfangreiche und integrierte Strategien, damit sich die Lebenssituation der Bewohner*innen stabilisieren kann und Zukunftsperspektiven im betreffenden Stadtteil aufgezeigt werden. Mit dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ sollen städtische Ressourcen und Programme vieler Ressorts gebündelt werden. Mehr Grün, attraktive Spielflächen, ein sicheres und freundlich gestaltetes Wohnumfeld und eine verbesserte Infrastruktur vor allem für Kinder und Jugendliche sollen einer sozialen und räumlichen Polarisierung in den Städten sowie drohenden Abwärtsspirale in den Stadtteilen entgegenwirken. Dabei gilt es, die wirtschaftliche Basis der Bewohner*innen, aber auch Gewerbebetriebe vor Ort zu stabilisieren. Damit einher gehen Aspekte wie die Förderung des Gebietsimages und der Identifikation der Bewohner*innen mit ihrem Wohn- und Lebensort.

Zusätzlich werden soziale und integrative Maßnahmen gefördert. Schwerpunktbereiche sind hier Bildung, Integration und Beschäftigungsförderung, um die Wohn- und Lebensbedingungen in den Quartieren insgesamt zu verbessern.  Zentrale Elemente der Stadtteilentwicklung vor Ort sind integrierte Entwicklungskonzepte und die Moderation der Interessen und Bedürfnisse der Menschen durch ein aktives Quartiersmanagement und die Einbeziehung der Bewohner*innen.

Das Bundesprogramm Soziale Stadt wurde 1999 mit 161 Stadtteilen in 124 Gemeinden gestartet. Bislang wurden 891 Gesamtmaßnahmen in 513 Städten und Gemeinden in das Bund-Länder-Programm aufgenommen (Stand: 2017). Im Land Niedersachsen wurden bisher 59 Gebiete unterschiedlichster Prägung in das Förderprogramm aufgenommen (Stand 2019) – eines davon ist der Stadtteil Westhagen in Wolfsburg.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Stadt Wolfsburg.